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Tipps zum Schreiben

Beim Schreiben in einer Zeitung gilt die Regel:
Was Sie anderen Menschen mitzuteilen haben, sollte für diese interessant sein.

Das hört sich einleuchtend an. Aber nicht immer wird es von den Autorinnen und Autoren von Pressemitteilungen beachtet. Natürlich interessieren sich nicht alle Menschen für alles. Da liest jemand zum Beispiel alle Berichte vom und über den Fußballverein, weil er selbst dort aktiv ist. Ein anderer kümmert sich nur um das, was die Kulturgemeinschaft mitzuteilen hat. Ein Teil dessen, was eine Nachricht interessant macht, hängt also vom Leser ab. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Kriterien. Kommunikationswissenschaftler haben herausgefunden, was bei möglichst vielen Leuten Interesse auslöst. Sie sprechen vom Nachrichtenwert.

Die sechs wichtigsten Nachrichtenwerte:

Neuigkeit:
Was gerade passiert ist oder von uns wahrgenommen wird, löst Neugierde aus. Je aktueller, desto interessanter. Deshalb sollten Sie nicht erst drei Wochen später den Bericht über die Ausflugsfahrt Ihres Vereins oder die Hauptversammlung einreichen. Dann ist nämlich der Neuigkeitswert vorbei.

Nähe:
Gemeint ist vor allem geographische Nähe. Was vor unserer Haustüre passiert, interessiert uns mehr. Der große Vorteil von Amtsblättern ist, dass das Kriterium der geographischen Nähe fast immer erfüllt ist. Umgekehrt gilt: Überregionale Themen, die nicht im Zusammenhang mit Ihrer Gemeinde stehen, sind für die Amtsblätter in der Regel uninteressant.

Tragweite:
Je größer die Tragweite eines Ereignisses ist, desto interessanter wird es. Wenn der letzte Lebensmittelmarkt im Ort schließt, hat das eine große Tragweite.

Menschen:
Wofür interessieren sich Menschen am meisten? Für andere Menschen! Berichten sie deshalb über andere Menschen und was diese getan haben.

Dramatik:
Der Brand, dem die Scheune im Ort zum Opfer fällt, ist interessanter als die Feuerwehrübung, weil er dramatischer ist.

Kuriosität und Superlative:
Gibt es beim Straßenfest die längste Bratwurst Südwestdeutschlands? Gibt es beim Stadtfest einen besonders ungewöhnlichen Brauch? Superlative und Kuriositäten erwecken stets das Interesse der Leser.

Stellen Sie den Nachrichtenwert in Ihrem Text prominent heraus - er sollte auch für einen flüchtigen Leser schnell erkennbar sein.

Welche Informationen noch überflüssig sind

  • Die genaue Speisenfolge im Restaurant bei Ausflügen und Gruppenreisen.
  • Selbstverständlichkeiten, etwa, dass Sie bei einer Ausflugsfahrt Pausen gemacht oder dass Sie Ihr Hotelzimmer bezogen und gefrühstückt haben.
  • Orte, die Sie bei Ausflügen und Reisen nicht besucht haben oder an denen Sie nur vorbeigefahren sind.
  • Die Verlesung von Protokollen, die Totenehrung und andere Formalia bei Vereinssitzungen. Diese gehören zum Ritual und müssen deshalb nicht sonderlich erwähnt werden.
  • Despektierliche oder herabsetzende Äußerungen über Dritte.
  • Witze und Anspielungen, die nur die Beteiligten verstehen.

Wenn Sie auf diese überflüssigen Informationen verzichten, wird Ihr Bericht schlanker und dadurch besser zu lesen.

Vielleicht fragen Sie sich: Wird mein Artikel dann nicht recht kurz? Die Antwort darauf lautet: Ja!
Und das ist gut so. Denn:

Kürzere Artikel werden öfter und mehr gelesen als lange.

Packen Sie die zentrale Aussage in die Überschrift!

Im ersten Absatz Ihrer Pressemitteilung beantworten Sie dann die so genannten W-Fragen. Diese lauten:

  • Was ist passiert? Um was geht es?
  • Wer handelt? Um wen geht es?
  • Wo findet das Ganze statt?
  • Wann ist es passiert oder wird es passieren? Wie lange dauert oder dauerte es?
  • Warum ist das wichtig? Warum ist das passiert?
  • Welche Quelle hat diese Information?

Checkliste

  • Was ist die wichtigste Aussage meines Textes?
  • Habe ich diese wichtige Aussage an den Anfang gestellt?
  • Habe ich alle W-Fragen beantwortet (Wer? Was? Wann? Wo? Mit wem? Aus welcher Quelle? usw.)?
  • Sind die wichtigsten dieser W-Fragen im ersten Absatz beantwortet?
  • Sind meine Aussagen hinreichend konkret? Habe ich inhaltsleere Formulierungen vermieden?
  • Ist mein Text neutral und sachlich formuliert?

Beachten Sie die Konventionen!

Viele Redaktionen haben Konventionen, das heißt, Richtlinien, nach denen ein Text gestaltet ist. Sie stellen sicher, dass die Artikel einheitlich sind, damit sich der Leser nicht jedes Mal neu orientieren muss.

Bei den Amtsblättern gelten folgende Regeln: 

  • Schreiben Sie bitte „3 Euro”, nicht 3,00 oder 3,- Euro (außer in Aufzählungen, dann gilt: 3,00 Euro). 
  • Schreiben Sie bitte „17 Uhr”, nicht „17 h”, nicht „17.00 Uhr” (außer in Aufzählungen, dann gilt „17.00 Uhr”).
  • Schreiben Sie bitte „von Montag bis Freitag”, nicht „von Montag - Freitag”.
  • Schreiben Sie bitte „Freitag, 18. Mai, 19 Uhr”, nicht „Freitag, 18.05.07, 19.00 Uhr” oder „Freitag, den 18. Mai 2007, 19 Uhr”.
  • Schreiben Sie Telefonnummern nach dem Muster „Vorwahl Nummer - Durchwahl”, also nicht die Vorwahl in Klammern.

Kontakt

Frau Linder
Ebersbacher Stadtblatt und
Öffentlichkeitsarbeit
Stadtverwaltung Ebersbach
Marktplatz 1
73061 Ebersbach an der Fils

1. OG, Zimmer 17
Tel. 07163 / 161 - 110
Fax 07163 / 161 - 286110
linder@stadt.ebersbach.de
blaettle@stadt.ebersbach.de